Private Initiative Magnesiumhilfe
Oft gestellte Fragen
http://www.magnesiumhilfe.de/faq.php, Version vom: 1. Mai 2006.

Oft gestellte Fragen

beantwortet von Prof. Dr. sc. nat. Dr. med. D.-H. Liebscher

Allgemeine Fragen

Wozu benötigt der Körper Magnesium?

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Magnesium bzw. Magnesiumionen sind essentiell für jede Zelle, jedes Gewebe, jedes Organ und jedes Lebewesen. Magnesium ist für das Leben unabdingbar und muß dem Körper zugeführt werden. Kein Lebewesen kann Magnesium selbst herstellen. Ohne Magnesium stirbt jedes Leben.

Magnesium ist Bestandteil

  • der energetisch aktiven Grundsubstanz (Mg-ATP),
  • der Kraftwerke der Zelle (Mitochondrien),
  • verschiedener Stoffwechselkatalysatoren (Enzyme),
  • von Zellmembranen und
  • von Membranpumpen.

Magnesium ist mitverantwortlich für

  • die Funktionsfähigkeit von ca. 300 verschiedenen Stoffwechselkatalysatoren,
  • die Stabilisierung von Membranen, Eiweißen (Proteinen) und Nukleinsäuren,
  • die Erregungsleitung an Nerven- und Muskelzellen,
  • die kontrollierte Freisetzung von bestimmten Hormonen und Übertragungsstoffen (Transmitter) und
  • die Knochenfestigkeit.

Alle diese Prozesse und Funktionen werden gestört, wenn der Körper zu wenig Magnesium zur Verfügung hat.

Es ist verständlich, wenn aufgrund der Vielzahl der beeinflußten und verschiedenartigen Funktionen Magnesium wie ein Wundermittel erscheint - biochemisch und physiologisch ist der Zusammenhang sehr einfach zu erklären. Um so wichtiger ist aber, immer an Magnesium zu denken!

Wieviel Magnesium muß ein gesunder Mensch täglich zuführen?

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Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. empfiehlt die Aufnahme von 300 - 350 mg Magnesium (als Magnesiumionen), je nach Alter, Geschlecht und Belastung. Magnesiummangel-Betroffene benötigen aber in jedem Falle mehr Magnesium!

Welche Nahrungsmittel enthalten viel Magnesium?

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Magnesium ist ein Bestandteil der Erdkruste und wird über pflanzliche und tierische Nahrung oder als Magnesiumsalz aufgenommen.

Bestimmte, aber relativ wenige, Mineralwässer sind sehr gute Magnesium-Quellen für die menschliche Ernährung. Zwar gelten nach deutschen Vorschriften bereits Mineralwässer mit 50 mg/Liter als magnesiumreich, aber vom praktischen Standpunkt sollten als magnesiumreich nur Mineralwässer mit mehr als 100 mg/Liter empfohlen werden.

Darunter befindet sich

  • Fuldataler Mineralbrunnen (Quellort Malsfeld) mit 119 mg Magnesium pro Liter (bei 147 mg Natrium pro Liter) (erhältlich z.B. bei NORMA).

Magnesiumreich sind insbesondere die Mineralwässer aus der Vulkaneifel:

  • Gerolsteiner (z.B. KAUFLAND, KAISERS),
  • Appollinaris (z.B. PENNY. KAISERS),
  • Nürburgquelle (besonders im Gebiet der Vulkaneifel zu kaufen) und
  • Vulkania (besonders im Gebiet der Vulkaneifel zu kaufen).

(Diese Aufzählungen erheben keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit.)

Der Vorteil der Mineralwässer besteht in der effektiven Aufnahme der Magnesiumionen aus dem Darm (Absorption bzw. Bioverfügbarkeit), ohne daß der Kalorienhaushalt belastet wird.

Alle übrigen sehr guten Magnesium-Quellen haben den Nachteil, daß sie leider zugleich sehr energiereich sind: Schokolade, Kakao und Nüsse.

Vom Getreide können Haferflocken, Weizenkleie und Reis als magnesiumreich empfohlen werden. Die meisten Hersteller vergessen aber leider die entsprechende Kennzeichnung dieser Produkte.

Von den Früchten sind Bananen relativ magnesiumreich.

Von den grünen Gemüsesorten (Magnesium ist Bestandteil des grünen Blattfarbstoffes, des Chlorophylls) kommt Magnesium besonders häufig vor in Spinat, Mangold, Brokkoli, Bohnen und Erbsen.

Außerdem seien noch Schwarzwurzeln, Kartoffeln und Rhabarber genannt.

Was sind die Ursachen für Magnesiummangel?

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Magnesiummangel entsteht durch zu geringe Aufnahme mit der Nahrung, durch verminderte Absorption im Darm und durch zu schnelles Ausscheiden über Nieren und Haut.

Viele Wissenschaftler weisen seit langem daraufhin, daß die Böden immer mehr auslaugen und deshalb die Pflanzen vergleichsweise immer weniger Magnesium enthalten. In der Folge ernähren sich die Tiere magnesiumärmer - und damit auch der Mensch. Die letzte große Ernährungsstudie in Deutschland (VERA-Studie) zeigte, daß über 40% der Bevölkerung durchschnittlich nicht die Empfehlungswerte der DGE in der Ernährung erreichen. Damit ist die mangelhafte Ernährung (häufig auch nur bedingt durch mangelnde Aufklärung und unzureichendes Wissen) eine primäre Hauptursache des Magensiummangels.

Zu den primären Ursachen eines Magnesiummangels gehören weiterhin z.B. eine zu geringe Magnesiumaufnahme

  • durch einseitige Kostformen (Diäten),
  • bei zu geringer Nahrungszufuhr (insbesondere im Alter) oder
  • bei erhöhtem Bedarf infolge von Belastungen, Streß, Sport und Schwangerschaft.

Zu den primären Ursachen eines Magnesiummangels gehören aber auch genetische Ursachen, die den Aufnahmemechanismus (Magnesiumabsorption) im Darm oder die Magnesium-Wiederaufnahme (Rückresorption) in der Niere beeinträchtigen. Das wird leider nur sehr selten zur Kenntnis genommen.

Zu den sekundären Ursachen gehören verschiedene Erkrankungen, die zu einer Verschlechterung der Magnesiumbilanz im Körper beitragen:

  • Alkoholismus,
  • chronische Darmerkrankungen (z.B. Zöliakie, Kurzdarmsyndrom; Malabsorptionssyndrom) und
  • chronische Nierenerkrankungen, die zu erhöhten Magnesiumverlusten beitragen, und
  • Diabetes.

Auch verschiedene Medikamente beeinträchtigen die Magnesiumbilanz (z.B. Wassertreibende Mittel, Antibiotika, Chemotherapeutika).

Wie häufig ist der Magnesiummangel?

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Magnesiummangel ist auf jeden Fall viel häufiger als die Ärzteschaft allgemeinhin annimmt, weil vielerorts noch immer gelehrt wird, Magnesiummangel komme sehr selten vor. Das stimmt sicherlich nicht.

Aufgrund von Ernährungsstudien ist bei 20 bis 40 Prozent der Bevölkerung von latentem Magnesiummangel auszugehen. Stehen dem gesunden Körper seine Regulationsmechanismen voll zur Verfügung, kann der Darm sehr effektiv Magnesium absorbieren und die Niere extrem effektiv Magnesium rückresorbieren, so daß die Magnesiumbilanz gerade noch ausbalanciert wird.

Der genetisch bedingte Magnesiummangel kommt schätzungsweise bei 0,1 bis 1 Prozent der Bevölkerung vor, d.h. in Deutschland sind etwa 80.000 bis 800.000 Personen betroffen. In diesen Fällen sind die körpereigenen Regulationsmechanismen nicht mehr oder nur unzureichend in der Lage, ausgleichend zu wirken. In diesen Fällen muß die Magnesiumzufuhr erheblich gesteigert werden, wozu magnesiumhaltige Nahrungsergänzungsmittel oder magnesiumhaltige Arzneimittel Anwendung finden können. Die Einnahme von 600 bis 1200 mg Magnesium sind in diesen Fällen notwendig. Leider wird so gut wie nie auf diese Umstände hingewiesen.

Auf Intensivstationen haben ca. 20% der Patienten einen zu geringen Magnesiumwert im Blutspiegel (eine sogenannte Hypomagnesiämie).

In einer Ernährungsstudie an Jugendlichen fanden Wissenschaftler der Universität Hohenheim eine Hypomagnesiämie in 11% der Fälle.

In einer Allgemeinarztpraxis findet man ca. 7% Hypomagnesiämien.

Fragen zu den Erscheinungen (Symptomatik) des Magnesiummangels und zur Selbstmedikation

Welche Erscheinungen (Symptome) weisen auf einen Magnesiummangel hin?

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Magnesiummangel verursacht - aufgrund der eingangs geschilderten zahlreichen Körperfunktionen des Magnesiums - meist mehrere Symptome gleichzeitig, so daß man von einem Magnesiummangelsyndrom (auch als tetanisches Syndrom bezeichnet) spricht. Dabei sind die Symptome vielgestaltig: Prof. Dr. sc. med. Roland Fehlinger, der Gründer der Selbsthilfeorgansation Mineralimbalancen, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, zählte in seiner Patientenbroschüre folgende häufigste Beschwerden beim tetanischen Syndrom (Syndrom = das typische Zusammentreffen verschiedener Symptome) auf, die in einer punkteskalierten Selbsteinschätzung durch die Patienten anhand eines Fragebogens mit 86 Symptomen am häufigsten genannt wurden:

  • Reizbarkeit
  • Müdigkeit
  • Rasche Erschöpfbarkeit
  • Innere Unruhe
  • Kalte Füße
  • Kopfschmerzen
  • Mattigkeit / Energielosigkeit
  • Geräuschempfindlichkeit
  • Grübeleien
  • Taubheitsgefühl in den Händen und Füßen
  • Übermäßiges Schlafbedürfnis
  • Herzklopfen, Herzjagen
  • Schwächegefühl
  • Kreuz- und Rückenschmerzen
  • Muskelkrämpfe (u.a. Wadenkrämpfe, Krämpfe der Kaumuskulatur, Lidzucken) - das sogenannte Leitsymptom.

Prof. Fehlinger äußerte, daß besonders geklagt wird über die ganz unspezifische ,,reizbare Schwäche``, hinter denen oft dominierende Depressionen, Ängste, Panikattacken, aber auch quälendes Suchen und Grübeln, ob dahinter eine sehr ernste Krankheit stecken könnte (Hypochondrien).

Magnesiummangel, der nicht entdeckt, nicht erkannt und nicht behandelt wird, bzw. das tetanische Syndrom (die Magnesiummangeltetanie) ist aber selbst eine sehr ernstzunehmende Erkrankung. Die unverhältnismäßig langen Leidensgeschichten der Patienten zeigen, daß diese Erkrankung nicht ernst genug genommen wird. Aus der Sicht der betroffenen Patienten liegt dies daran, daß die medizinische Ausbildung dieses Krankheitsbild nicht ausreichend berücksichtigt.

Wichtig ist zu wissen, daß sich die Erscheinungsformen des tetanischen Syndroms mit dem Alter ändern.

Im Säuglings- und Kleinkindalter finden sich Geburtskomplikationen, leichte Gedeihstörungen, Infektanfälligkeit, erhöhte Krampfbereitschaft (Zahn- und Fieberkrämpfe) sowie eine verspätete Zahnung.

Im Schulkindalter sind Konzentrations- und Schlafstörungen, ,,Nervosität``, Bauch- und Kopfschmerzen, Kollapszustände, ca. ab dem 10. Lebensjahr Muskelkrämpfe, ca. ab dem 15. Lebensjahr Beklemmungsgefühle und Luftnot Erscheinungen des Magnesiummangels. Mädchen haben oft eine verspätet einsetzende Regelblutung und Regelschmerzen (Menstruationsbeschwerden); mitunter ist auch die Zyklusdauer verändert.

Im Erwachsenenalter treten rasche Erschöpfbarkeit, erhöhtes Schlafbedürfnis, Ängste, Depressionen, Muskelkrämpfe (in der Wadenmuskulatur, in den Gefäß- und Eingeweidemuskeln), Kopfschmerzen, Migräne (diffuse und/oder migräneartige Kopfschmerzen sind die Regel), unklare Oberbauchbeschwerden und Koliken auf. Ab ca. dem 30. Lebensjahr kommen typische tetanische Verkrampfungen (Pfötchenstellung) und ab ca. dem 40. Lebensjahr auch neurologische Ausfälle, sog. TIA`s (transiente ischämische Attacken), die zur zeitweiligen Sauerstoffunterversorgung des Gehirns führen, hinzu.

Die Muskelschwäche ist für die Patienten häufig viel belastender als die Muskelkrämpfe. Der klassische tetanische Anfall, d.h. die anhaltende Verkrampfung des Körpers einschließlich der Lippenmuskulatur (,,Karpfenmaul``), kommt höchstens bei 20% der Patienten vor.

Frauen neigen zu Schwangerschaftskomplikationen wie Erbrechen, Ödemen, Harneiweiß, Bluthochdruck (Präeklampsie und Eklampsie) und Fehlgeburten.

Wann sollte ich Magnesium zu mir nehmen oder zusätzlich einnehmen?

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Bei den obengenannten Beschwerden, die zu Beginn als leicht empfunden werden und die einen nicht gleich zum Arzt führen, ist eine Selbstmedikation mit Magnesium immer den Schmerz-, Beruhigungs- und Schlafmitteln vorzuziehen. Wenn die Ursachen der Beschwerden in einem Magnesiummangel begründet sind, werden nach unseren Erfahrungen die Beschwerden nach Einnahme von Magnesiumpräparaten geringer oder verschwinden ganz. Der Behandlungserfolg ist ein relativ sicheres Zeichen.

Grundsätzlich ist aber die Konsultation eines Arztes zu empfehlen, der das Magnesiummangelsyndrom, das tetanische Syndrom bzw. den Magnesiummangel kennt.

Welche Präparate sind zu empfehlen, sind die besten?

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Es gibt eine große Anzahl Magnesium-Präparate, die in der Apotheke rezeptfrei käuflich sind; es gibt aber auch zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel, die in Drogerien und Supermärkten vorrätig sind.

Die preiswertesten Nahrungsergänzungsmittel enthalten 20 Tabletten a 150 mg Magnesium in der Form des Magnesiumcarbonats und kosten ca. 0,70 Euro. Magnesiumcarbonat hat den Vorteil, daß durch das Carbonat-Anion gleichzeitig überschüssige Magensäure gebunden wird. Diese Nahrungsergänzungsmittel werden von zahlreichen Herstellern auf den Markt gebracht. Die Präparate unterscheiden sich voneinander im wesentlichen durch die verwendeten Aromastoffe, so daß der Geschmack unterschiedlich ist und man probieren muß, was einem mehr zusagt. Ein gewisser Nachteil dieser Präparate ist, daß die Magnesiumaufnahme durch den Darm in das Blut (,,Bioverfügbarkeit``) nicht so gut ist wie für Magnesiumpräparate mit organischen Säuren wie z.B. Aspartat (Fa. Verla), Citrat (Fa. Protina) oder Orotat (Fa. Wörwag).

Die Magnesium-Präparate mit organischen Säuren sind meist Arzneimittel und in den Apotheken erhältlich. Besonders zu empfehlen sind Granulate, die mindestens 300 mg Magnesium enthalten. Man sollte diese immer als sogenannte N3-Packungsgröße kaufen (Preis: ca. 27 Euro), die etwa 100 Einzelpackungen z.B. als Granulat-Tütchen enthält; das ist billiger als 5 Packungen zu 20 Tütchen! Man sollte dabei wissen, daß die Apotheken nicht alles vorrätig haben und es üblich ist, daß Apotheken innerhalb von 3 bis 4 Stunden nach Bestellung durch den Pharmagroßhändler beliefert werden.

Auch die Verträglichkeit der genannten verschiedenen Magnesium-Arzneimittel ist individuell unterschiedlich. Man muß das für sich geeignete Präparat selbst herausfinden.

Wie schnell hilft Magnesium?

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Da die Bioverfügbarkeit von Magnesium gut ist, kann man innerhalb von 1-3 Stunden mit einem Wirkungseintritt rechnen (z.B. Müdigkeit). Das kann man zum besseren Einschlafen nutzen. Diejenigen, die an Muskelkrämpfen leiden, werden beobachten, daß diese verschwinden oder stark nachlassen. Auch diejenigen, die unter Muskelschwäche leiden (,,schwere Beine``), können bald Verbesserungen spüren.

Viele Mangelsymptome beruhen aber darauf, daß die körpereigenen Magnesiumspeicher (z.B. im Knochen) zu stark entleert sind. In diesen Fällen benötigt man zum Auffüllen der Speicher mehr als 2 bis 4 Wochen. Wenn man regelmäßig mindestens 600 mg Magnesium zu sich nimmt, kann man u.U. beobachten, daß selbst hartnäckige und plagende Spannungskopfschmerzen, die einen nachts zwingen, aufzustehen und in der Senkrechten zu verharren, verschwinden. Streßgeplagte Menschen können u.U. beobachten, daß sich ihr Blutdruck nach mehreren Wochen langsam senkt. Diese Menschen werden auch innerlich ruhiger und gelassener; auch hyperaktive Menschen einschließlich Kinder und Jugendliche werden ruhiger. Nicht zu Unrecht wird Magnesium als das Antistreß-Mineral bezeichnet.

Diejenigen, die schlechte Absorbierer (d.h. die Magnesiumionen relativ schlecht aus dem Darm in die Blutbahn aufnehmen) und/oder die schlechte Resorbierer (d.h. die Magnesiumionen in der Niere zu wenig aus dem Primärharn zurückresorbieren) sind, müssen lebenslang Magnesium ergänzend zuführen, um beschwerdefrei zu bleiben.

Woher weiß ich, wieviel Magnesium ich benötige?

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Die Erfahrung der Selbsthilfeorganisation Mineralimbalancen besagt, daß in der Regel jeder mit einer täglichen Dosis von mindestens 600 mg Magnesium positive Veränderungen spüren wird, sofern die störenden Erscheinungen auf einem Magnesiummangel beruhen. Viele von uns nehmen, nachdem der Magnesiummangel erkannt wurde, lebenslang verteilt über den Tag 600 bis 1200 mg Magnesium täglich ein. Wichtig ist, daß die schlechten Absorbierer und/oder Resorbierer so früh wie möglich mit einer Magnesium-Ergänzung (Supplementierung) beginnen. Eine frühe Erkennung wird dann geschehen, wenn Betroffene, Ärzte und Apotheker zeitlich früher und stärker als bisher auf dieses Krankheitsbild achten.

Welche Nebenwirkungen hat Magnesium?

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Bei oraler Aufnahme (d.h. mit dem Mund) ist Magnesium so gut wie nebenwirkungsfrei.

Was passiert, wenn ich zuviel Magnesium einnehme?

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Bei plötzlichem Einnehmen einer großen Menge Magnesium (z.B. 600 mg) reagiert der Körper mit einer Stuhlerweichung, weil die erhöhte Magnesiumsalzkonzentration dem Körper Wasser entzieht. Dagegen schützt man sich, indem Magnesium möglichst in Mineralwasser aufgelöst über den Tag verteilt getrunken wird. Da viele ältere Menschen eher an Stuhlverstopfung leiden und viele Arzneimittel, die eingenommen werden, eher zu Verstopfung führen, hat Magnesium sogar eine erwünschte stuhlerweichende Nebenwirkung.

Patienten, die eine Beeinträchtigung ihrer Nierenfunktion kennen (weil sie deshalb auch in Behandlung sind), sollten erst ihren Arzt fragen, um eine zu hohe Magnesiumkonzentration im Blutplasma zu vermeiden.

Da Magnesium ein essentieller Stoff ist, hat der Organismus ein fein ausgearbeitetes Regulationssystem entwickelt, welches den Magnesiumhaushalt reguliert. Am einfachsten wird auf eine zu hohe Aufnahme von Magnesium vom Organismus so reagiert, daß Magnesium bereits im Darm weniger als üblich aufgenommen wird, d.h. die Bioverfügbarkeit sinkt. Das wirkt wie ein Selbstschutz.

Wer langfristig mehr als 600 mg Magnesium pro Tag einnimmt, sollte dies aber unter ärztlicher Kontrolle tun (z.B. jährliche Laborkontrolle der Mineralstoffe im Blutplasma). Meist haben aber die Beschwerden, weil sie so stark sind, ohnehin einen schon zum Arzt geführt, mit dem man seine Beschwerden und Erfahrungen offen besprechen sollte.

Ich habe gehört, daß man von Magnesium Durchfall bekommen kann. Stimmt das?

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Wenn man zuviel Magnesium nimmt, obwohl der Körper es nicht benötigt, wird man nicht nur mit Stuhlerweichung (siehe oben) reagieren, sondern auch einmal mit ,,Durchfall``. Es handelt sich aber nicht um den klassischen Durchfall, bei dem man aufgrund einer stattgehabten Infektion oder aufgrund verdorbenen Essens nicht mehr von der Toilette kommt. Und - der Durchfall ist vermeidbar, indem portionsweise Magnesium genommen wird: z.B. 4 x 150 mg Magnesium alle 4 Stunden oder z.B. Magnesium aufgelöst in 2 Trinkflaschen mit je 300 mg Magnesium und 200 ml Mineralwasser.

Muß ich meine Gewohnheiten ändern, weil ich Magnesium nehme?

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Sofern man ein Mensch ist, der Regelmäßigkeiten nicht gewöhnt ist, muß man sich ändern. Der Effekt basiert auf regelmäßiger Einnahme, beginnend mit dem Frühstück, zu den Mahlzeiten oder vor dem Einschlafen! Oder damit, daß man ,,seine Flasche`` zwischen den Mahlzeiten austrinkt usw.

Fragen zu den naturwissenschaftlichen und medizinischen Grundlagen

Welche klinischen Tests gibt es?

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Der einfachste Test ist die Bestimmung des Magnesiumspiegels im Blut. Er gehört allerdings nicht zur Routinediagnostik! Der Stellenwert wird von den Ärzten als zu gering angesehen, weil der Serumspiegel (Plasmaspiegel) naturgemäß nicht die viel wichtigere Situation der Speicher wiedergibt. Andererseits weiß man genau, daß ein Abweichen des Magnesiumspiegels nach unten (< 0,75 mmol/Liter) auf jeden Fall zu krankhaften Erscheinungen führt. Ein Magnesiumspiegel ist bis zu 1,1 mmol / Liter im Normbereich. Es sollte immer angestrebt werden, daß der Spiegel sich im oberen Normbereich befindet.

Genauere Tests sind die sogenannten Belastungstests. Hierbei wird Magnesium intravenös gegeben und geprüft, wieviel Magnesium innerhalb von 24 Stunden ausgeschieden wird. Wenn zuviel Magnesium im Körper zurückbehalten wird, ist das ein starker Hinweis, daß der Körper entleerte Speicher hat, die aufgefüllt werden und werden müssen! Diese Tests sind aber aufwendig und werden im ambulanten Bereich so gut wie nicht durchgeführt.

Im wesentlichen wird die Diagnose Magnesiummangel anhand der Anamnese (Vorgeschichte) und der klinischen Symptomatik gestellt. Die Diagnose kann als bestätigt gelten, wenn unter Magnesiumgabe bzw. Magnesiumeinnahme die Symptome nachlassen oder sogar verschwinden.

Mein Arzt sagt, daß bei mir alles im Normbereich liegt. Ist also alles in Ordnung?

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Es ist bekannt, daß es einen Magnesiummangel auch bei scheinbar normalen Magnesium- Serumwerten gibt. In bis zu 80% der zutreffenden Fälle befindet sich der Serumspiegel im Normbereich trotz eines Magnesiummangels. Entscheidend ist aber die klinische Symptomatik! Es spricht überhaupt nichts dagegen selbst auszuprobieren, ob Magnesium beim Vorliegen bestimmter Beschwerden hilft.

Mein Hausarzt sagt, daß ich bei gesunder Mischkost genug Magnesium zu mir nehme.

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Sofern ein Mensch beschwerdefrei ist und als gesund gilt, ist es gut möglich, genug Magnesium mit der Nahrung zu sich zu nehmen (genug nach den Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE)). Es ist aber nachgewiesen, daß ein Großteil der Bevölkerung trotz Aufklärung noch nicht einmal an die empfohlenen Aufnahmemengen heranreicht. Ein zweites Problem besteht darin, daß es keine exakten Daten darüber gibt, wieviele Menschen angeborener- oder erworbenerweise schlechte Absorbierer und/oder Resorbierer sind.

Aus der Sicht unserer Selbsthilfeorganisation gibt es weit mehr betroffene Menschen als weithin bekannt ist.

Fragen zur Genetik, zu den Erbanlagen

Bei meinen Eltern hat Magnesium positive Wirkungen gehabt. Benötige ich auch zusätzliches Magnesium?

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Alle, die Eltern haben, wo beide Partner unter Magnesiummangel leiden und wo deren Beschwerden sich mit Magnesium gebessert haben, sollten grundsätzlich daran denken, daß auch sie mit höherer Wahrscheinlichkeit durch einen Magnesiummangel gefährdet sind.

Auch wenn nur ein Elternteil Magnesiummangel hat, ist es möglich, selbst einen Magnesiummangel aufzuweisen. Es ist bekannt, daß eine große Zahl der Kinder sogenannter tetanischer Mütter mit Magensiummangel auch an diesem Mangel leiden.

Aus der Erfahrung gilt, wenn einmal ein Magnesiummangel in der Familie feststeht, ist jeder gut beraten, bestimmte Erscheinungen mit Hilfe von Magnesium zu behandeln bzw. es wenigstens versucht zu haben!

Umgekehrt gilt aber auch, daß ein erkannter Magnesiummangel-Betroffener an seine Eltern und Geschwister sowie weitere Verwandte denken sollte. Das wird bisher viel zu wenig berücksichtigt. Es ist aber genauso wichtig, wie es üblich ist, daß der Arzt bei der Anamnese nach Diabetes, Bluthochdruck oder Krebs in der Familie fragt.

Gibt es einen Gen-Test?

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Es sind bereits verschiedene Genorte bekannt, die auf den Magnesiumhaushalt einwirken. Tests werden bisher nur vereinzelt und nur in der Forschung verwendet. In Deutschland beschäftigt sich die Gruppe um Herrn Dr. Konrad in Marburg sehr intensiv mit diesem Problem. Für die Forscher ist es oft schwierig, geeignete Patienten zum Aufbau von entsprechenden Tests zu finden. In unserer Selbsthilfeorganisation gibt es mehrere ,,Magensiummangel-Familien``. Einige sind bereit, bei Bedarf die Forschung entsprechend zu unterstützen.

Weitere Fragen

Ich habe Osteoporose. Gefährdet Magnesium nicht die Knochen?

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Magnesium gefährdet die Knochen nicht. Im Gegenteil, es ist für die Aufrechterhaltung einer gesunden Knochenstruktur unerläßlich. Bis zu 50 Prozent des Körpermagnesiums befindet sich in den Knochen. Auch in der Mangelsituation gibt der Knochen niemals alles Magnesium in die Blutbahn ab. Es ist bekannt, daß unter Magnesiummangel die Osteoporose sogar gefördert wird. Obwohl in wissenschaftlichen Arbeiten die Bedeutung von Magnesium für den Knochenstoffwechsel nachgewiesen ist, wird davon in der Öffentlichkeit leider viel zu wenig Kenntnis genommen.

Wo kann ich mehr zum Thema Magnesium erfahren?

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Wie so oft, es gibt viel Literatur über die Bedeutung des Magnesiums für die Gesundheit, aber man muß wissen - wo! Prof. Fehlinger, der in Deutschland über die Magnesiummangeltetanie sehr viel publiziert hat und dem die Existenz unserer Selbsthilfeorganisation maßgeblich zu verdanken ist, schrieb eine Patientenfibel, die von jederman von der Selbsthilfeorganisation angefordert werden kann.

Darüberhinaus senden wir auch gern Hinweise zu patientenverständlicher und deutsch- und englischsprachiger Fachliteratur auf Anforderung zu (mit der Bitte, uns frankierte DIN A4- Rückantwortbriefe mitzusenden).

Eine Übersicht weiterführender Literatur befindet sich auch jeweils am Ende der Posterseiten.